Vom 18.09.2023 bis zum 29.09.2023 findet die bundesweite Aktion "wirfuerbio" statt, die darauf abzielt, die Qualität der Bioabfälle in den Biotonnen zu verbessern. Im Rahmen dieser Kampagne werden bundesweit Kontrollen durchgeführt, um festzustellen, ob die richtigen Abfälle in den Biotonnen entsorgt werden. Der ZEW als zuständiger Entsorgungszweckverband und die AWA Entsorgung GmbH als Anlagenbetreiberin arbeiten gemeinsam mit den Kommunen als Teilnehmer dieser Initiative zusammen.
Die Stadt Eschweiler hat sich ebenfalls der Initiative „wirfuerbio“ angeschlossen und wird am 25.09.2023 ab 10 Uhr vor der Sparkasse in der Marienstraße gemeinsam mit der AWA Entsorgung GmbH darüber informieren, wie man Bioabfälle aus dem Haushalt mit guter Qualität in der Biotonne sammelt. Da diese Informationsveranstaltung als Auftaktveranstaltung vor Ort dient, werden die Sichtkontrollen der Biotonnen in vielen Abfuhrbezirken Eschweilers an diesem Tag beginnen.
Vor der Leerung werden die Behälter mit Anhängern nach dem Ampelsystem kontrolliert: Ein grüner Anhänger bedeutet "Gut gemacht!", Gelb ist eine Warnung und Hinweis auf Fehlwürfe, Rot bedeutet "Stopp! Diese Tonne wird so nicht geleert!" Die gute Nachricht: Eschweiler Bürger*innen schneiden bei der Bonitierung ihrer Bioabfälle in der Vergärungs- und Kompostierungsanlage in Würselen überwiegend gut ab. Ein Grund für die guten Ergebnisse: Mitarbeiter*innen der Stadt überprüfen laufend stichprobenartig den Inhalt der Biotonnen und weisen auf Fehlwürfe hin. So sind viele Nutzer*innen gut informiert. Sie alle tragen dazu bei, dass aus dem Bioabfall erfolgreich Energie und wertvoller Kompost gewonnen werden kann.
Doch auch in Eschweiler gibt es noch Luft nach oben und deshalb zusätzlichen Informationsbedarf. Es ist nämlich wichtig zu beachten, dass Kunststoff, Glas oder Metall nicht biologisch abgebaut werden können und daher nicht in die Biotonne gehören. Dennoch werden auch hier manchmal Abfälle fälschlicherweise über die Biotonne entsorgt, in dem Glauben, dass sie nachträglich aussortiert werden können. Zum Beispiel gelangen immer wieder Bioabfälle aus der Küche in einer Plastiktüte verpackt oder verdorbene Lebensmittel mit Verpackungen in die Biotonne. Dieser "Fremdmüll" wird zusammen mit dem Biomüll in die Biovergärungs- und Kompostierungsanlage in Würselen transportiert. Es ist technisch nicht möglich, ihn nachträglich aus dem Bio-Material zu entfernen, und eine manuelle Aussortierung ist schlichtweg nicht zumutbar.
Mit der Zerkleinerung und anschließenden Verarbeitung des Bioabfalls gelangen die Fehlwürfe dann in Form von Plastikfetzen, Glasscherben und anderen Fremdanteilen in den Kompost. Diese müssen mit großem Aufwand, hohen Kosten und erheblichen Verlusten ausgesiebt werden, um den strengen Anforderungen für Qualitätskompost zu genügen.
Auch Biokunststofftüten, die mit dem „Keimling“ gekennzeichnet sind, können in der Biovergärung- und Kompostierungsanlage während der Verarbeitungszeit von 6 Wochen nicht vollständig abgebaut werden. Es besteht die Gefahr, dass Teile dieser Tüten als Mikroplastik den Kompost – und unsere Äcker und Beete – belasten. Das gleiche gilt für andere Produkte aus Biokunststoffen, die als „kompostierbar“ gekennzeichnet sind. Auch diese sind aus dem oben genannten Grund nicht für die Biotonne zugelassen.