Das Projekt „Marktstraße 9“ nimmt jetzt konkrete Formen an. Die in Kürze beginnenden Abbrucharbeiten im hinteren Bereich des Gebäudes markieren den Aufbruch in ein neues Zeitalter. In diesem wird das rund 125 Jahre alte Wohn- und Geschäftshaus, das die Stadt Eschweiler 2017 erworben und somit vor dem drohenden Abriss bewahrt hat, als „Haus des Strukturwandels“ öffentlich zugänglich sein.
Die dann komplett sanierte Immobilie dient zukünftig als Zentrum für Information und aktive Beteiligung im nachhaltigen Strukturwandel und zudem als Vorzeige- und Anschauungsobjekt bei der Beratung von sanierungswilligen Hauseigentümerinnen und -eigentümern.
In der kommenden Woche startet die Maßnahme. Bis Mitte Januar 2026 werden mit dem Abbruch der rückwärtigen, baufälligen Gebäudeteile zunächst vorbereitende Arbeiten vorgenommen. Im Anschluss folgen nahtlos der Wiederaufbau sowie die umfassende Sanierung des Gebäudes. Mit der Fertigstellung ist nach den aktuellen Planungen bis Ende 2026 zu rechnen.
Für die Dauer der Maßnahme wird eine Baustellen-Einrichtungsfläche im Bereich vor den Gebäuden Marktstraße 7 und 9 geschaffen. Deshalb kann es vorübergehend zu einer eingeschränkten Nutzung von vier öffentlichen Parkplätzen kommen. Der Zugang zu den angrenzenden Gebäuden bleibt durchgehend gewährleistet. Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub während der Abbrucharbeiten werden möglichst gering gehalten, sind aber nicht vollständig zu vermeiden.
Das Gebäude an der Marktstraße 9 wurde gegen 1900 gebaut und durchgehend als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Jahrzehntelang befand sich dort die Metzgerei Ropohl mit eigenem Schlachthaus und Wurstküche im hinteren Bereich. Später und bis in die 2000er Jahre war dort das Hosengeschäft Bürsgens beheimatet. 2017 erwarb die Stadt Eschweiler die Immobilie. Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021, von der das Gebäude in Teilen betroffen war, machte die Pläne der Stadtverwaltung vorerst zunichte. Nun aber soll das historische Gebäude als gefördertes Modellprojekt ressourceneffizient und klimaschonend saniert werden.
Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), im Förderprogramm „Investive Kommunale Klimaschutz Modellprojekte“ sowie über den Wiederaufbauplan des Landes NRW gefördert.