Trixi-Spiegel sorgen für mehr Sicherheit an gefährlichen Kreuzungen


Die Zahl der Fahrräder im Straßenverkehr nimmt stetig zu. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden und gleichzeitig die Attraktivität des Radfahrens weitere zu erhöhen, setzt die Stadt Eschweiler schrittweise Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Radwegenetzes um.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist dabei die Sicherheit. Vor allem bei der Begegnung mit Lastwagen und Bussen entstehen für Radfahrende immer wieder gefährliche Situationen. Um solche Situationen zu vermeiden, hat die Stadtverwaltung sämtliche innerstädtischen Kreuzungsbereiche, die mit einer Ampel ausgestattet sind, unter die Lupe genommen und auf das vorhandene Gefahrenpotenzial untersucht.

Insgesamt wurden 23 Kreuzungen identifiziert, an denen es keinen baulich getrennten Radweg gibt und die für Radfahrende als besonders gefährlich einzustufen sind. Das gilt in erster Linie beim Rechtsabbiegen und beim Anfahren von Lastwagen und Bussen. Um die Situation zu entschärfen, werden dort nun in der Summe 62 sogenannte Trixi-Spiegel angebracht. Die Montage übernimmt der Baubetriebshof der Stadt Eschweiler.

Trixi-Spiegel sind speziell geformte Verkehrsspiegel. Die kleinen Konvexspiegel werden am Ampelmast installiert. Dank ihrer Wölbung erfassen sie einen vergrößerten Blickwinkel der Straße – der gefährliche tote Winkel, in dem sich Radfahrende oftmals beim Warten an der roten Ampel befinden, wird dadurch deutlich verkleinert.

In Abhängigkeit von den Montagemöglichkeiten an der jeweiligen Kreuzung sowie dem Abstand zur Haltelinie werden Spiegel mit einem Durchmesser von 32 oder 49 Zentimetern angebracht. Beide Modelle sind orange, verfügen über ein kleines Schutzdach gegen Regen und Feuchtigkeit und tragen den Warnhinweis „Vorsicht toter Winkel“.

Seit Juli 2024 müssen alle neu zugelassenen Lastwagen und Busse in Deutschland mit einem Abbiegeassistenzsystem ausgestattet sein. Viele ältere Fahrzeuge verfügen aber weiterhin nicht über ein solches System, weil die Nachrüstung freiwillig ist. Der Abbiegeassistent ist ein technisches System, das den Fahrer bzw. die Fahrerin durch optische oder akustische Signale warnt, wenn Radfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel erfasst werden.

Der Name des Trixi-Spiegels leitet sich vom Namen der Tochter des Erfinders Ulrich Wilburger ab. Beatrix wurde 1994 bei einem Verkehrsunfall auf dem Heimweg nach der Schule von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und schwer verletzt, weil sie für den Fahrer im toten Winkel nicht sichtbar gewesen war. Um solche Abbiegeunfälle mit Radfahrenden, aber auch Fußgängerinnen und Fußgängern sowie mit Menschen im Rollstuhl zu verhindern, entwickelte Ulrich Wilburger den Trixi-Spiegel. Um gefährliche Kreuzungen zu entschärfen, gibt es solche Spiegel deutschlandweit mittlerweile in zahlreichen Kommunen -  und jetzt auch in Eschweiler.

Foto: Stadt Eschweiler/Michael Grobusch