Das Inklusive Familienzentrum Jahnstraße kehrt an seinen heimischen Standort zurück. Ab diesem Montag, 12. Mai 2025, kann das während der Hochwasserkatastrophe am 14. und 15. Juli 2021 schwer beschädigte und danach grundsanierte Gebäude wieder genutzt werden. In der Zwischenzeit war die Einrichtung in umgebauten ehemaligen Werkshallen der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH (CBW) an der Aachener Straße untergebracht. Diese hat sie nach fast vier Jahren nun wieder verlassen.
Das Familienzentrum, das von den Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche der Stadt Eschweiler (BKJ) betrieben wird, besteht aus vier Gruppen mit insgesamt 70 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren. Zwei Gruppen werden in der Regel von jeweils fünf Kindern mit (drohender) Behinderung besucht.
Die wieder hergestellten und modernisierten Räume bieten Platz für zahlreiche Familienzentrumsangebote - für die Kinder der Kita, aber auch für den gesamten Sozialraum. Es steht wieder ein Turnraum zur Verfügung, was die motorische Förderung der Kinder in größerem Umfang möglich macht. Besonders die Kinder mit (drohender) Behinderung profitieren auch von einem Motorik-Center im Turnraum. Darüber hinaus wurden neue Lernbereiche geschaffen, die den Kindern verschiedene sensorische und kognitive Anreize bieten.
Die Gruppen- und Nebenräume wurden komplett neu eingerichtet und mit modularen Elementen gestaltet. Die hochwertigen Möbel und Spielgeräte sind innovativ und regen zum Spielen an, fördern das Lernen und unterstützen alle Aspekte der kindlichen Entwicklung.
Die Digitalisierung im Familienzentrum Jahnstraße hat weitere Fortschritte gemacht. Im Bereich der bild- und mediengestützten Kommunikation gibt es viele neue Materialien und Erweiterungen. Das pädagogische Konzept und das Schutzkonzept wurden ebenfalls weiterentwickelt und an die neuen räumlichen Verhältnisse angepasst.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten konnte die Aufteilung von Gruppen- und Nebenräumen verändert werden, sodass nun jeder Gruppe direkt an den Gruppenraum angrenzende Schlafräume zur Verfügung stehen. Zudem sind die Nebenräume der Gruppen jetzt größer. Durch den Umstieg auf eine Fußbodenheizung und den Wegfall der Heizkörper wurden „Nischen“ geschaffen. Sie bieten nun den Platz für Activity Boards. Außerdem steht wieder ein Atelier zur Verfügung, das der Kreativität der Kinder gerecht wird.
Das großzügige Außengelände, das bei der Rückkehr zunächst noch nicht zur Verfügung steht, wird in Zukunft wieder zu einer grünen Oase hergerichtet.
Die Kosten für die Sanierung und Modernisierung des Gebäudes an der Jahnstraße 25 betragen insgesamt rund drei Millionen Euro. Darin enthalten ist auch die Gestaltung des Außengeländes. Sie wird voraussichtlich im Sommer 2026 abgeschlossen sein.
Bürgermeisterin Nadine Leonhardt richtet ihren Dank an alle, die die Rückkehr der Kita Jahnstraße ermöglicht haben, und betont: „Mit der Wiedereröffnung des Integrativen Familienzentrums erreichen wir ein ganz besonderes Etappenziel auf dem Weg des Wiederaufbaus in Eschweiler. Denn jetzt sind alle Kindertagesstätten der Stadt Eschweiler, die bei der Hochwasserkatastrophe beschädigt oder zerstört worden waren, nicht nur wiederhergestellt, sondern saniert und modernisiert. Damit sind sie für die Zukunft bestens aufgestellt."
Die Vorsitzende des Verwaltungsrates und städtische Jugenddezernentin Dana Duikers freut sich vor allem über die Anpassungen an aktuelle pädagogische Konzepte, die im Rahmen des Wiederaufbaus möglich waren, und betont den inklusiven Charakter der Einrichtung: „Wir bieten nun mit Motorikcenter, Bewegungsbad und modernen Raumkonzepten eine perfekte Entwicklungsumgebung für die Kinder, die sehr individuelle Bedürfnisse haben.“
Auch BKJ-Vorstand Timur Bozkir unterstreicht die Bedeutung des Erreichten: „Mit der Fertigstellung der Kita Jahnstraße haben wir als BKJ alle vom Hochwasser verursachte Gebäudeschäden endgültig behoben.“