Lückenschluss für Gewerbeflächen an der Autobahn 4


Mit dem beschlossenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier und dem Ende der Kohleförderung und -verstromung im Tagebau Inden und im Kraftwerk Weisweiler stehen absehbar strukturelle Veränderungen im Stadtgebiet Eschweiler an. Die Stadt und RWE Power gestalten diesen Strukturwandel seit Jahren gemeinsam. In konstruktiver Zusammenarbeit wurden bereits auf verschiedenen Flächen Ansiedlungsmöglichkeiten für neue Unternehmen geschaffen und umgesetzt.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen nun die Flächen der heutigen Verwaltung des Tagebaus Inden sowie östlich anschließende Ackerflächen in eine Bauleitplanung überführt werden. Damit werden bereits frühzeitig die Grundlagen für eine Nachnutzung dieser Bereiche geschaffen, die noch bis etwa 2030 betrieblich genutzt werden. Heute wurde der entsprechende städtebauliche Vertrag zum Bebauungsplan 207 – IGP VIII – mit RWE Power unterzeichnet.

Hierdurch wird nicht nur eine geordnete städtebauliche Entwicklung verfolgt, sondern auch die Basis für zukünftige Investitionen und wirtschaftliche Impulse gelegt. Das Gebiet ist ca. 25 Hektar groß und bildet einen Lückenschluss zwischen dem Geltungsbereich des Bebauungsplans 205 (IGP VI) und dem Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 206 (Langgasse) und ist somit der achte Bauabschnitt des Industrie- und Gewerbeparks Eschweiler (IGP). Insgesamt entstehen damit entlang der Dürwißer Straße an der Autobahn A4 zusammenhängende Gewerbeflächen mit einer Größe von rund 50 Hektar.

Die umliegenden Gewerbegebiete wurden bis auf wenige Ausnahmen bereits erfolgreich vermarktet – der Erweiterungsbedarf der Unternehmen aus der Region sowie die damit verbundene Nachfrage an Gewerbeflächen ist nach wie vor sehr hoch. Diese kontinuierlich anhaltende Flächennachfrage zeigt die hohe Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Eschweilers für Investoren und Unternehmen.

Bürgermeisterin Nadine Leonhardt: „Durch die zukunftsorientierte Gestaltung der Flächen schaffen wir nicht nur neue Perspektiven für unsere Stadt, sondern auch einen bedeutenden Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Mit dem nun unterzeichneten städtebaulichen Vertrag legen wir einen weiteren Grundstein für die Zukunft – für Unternehmen, Investitionen und Arbeitsplätze, die Eschweiler als Wirtschaftsstandort noch mehr stärken werden. Dies stellt einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des Strukturwandels dar.“

Erik Schöddert, Leiter Bereich Immobilien, Bau und Projektentwicklung, RWE Power: „Der Strukturwandel im Rheinischen Revier gehört zu den großen Herausforderungen in der Region, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Daher freue ich mich, dass wir in Eschweiler die gemeinsame gute Zusammenarbeit mit der Stadt fortsetzen, um die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen an unseren Standorten zu fördern.“

Förderprojekt KREGI als Modellprojekt im Stadtgebiet Eschweiler

Das neu zu entwickelnde Gewerbegebiet soll zudem Modellcharakter haben: Es startet als zukunftsweisendes Vorhaben im Rheinischen Revier mit dem Projekt KREGI – Klima- und Ressourceneffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten.

Als Strukturwandel-Ankerprojekt zielt KREGI darauf ab, nachhaltige Standards für Gewerbe- und Industriegebiete zu entwickeln und in der regionalen Planungspraxis zu verankern. Im Zentrum steht die Entwicklung eines umfassenden Maßnahmenkatalogs für Gebäude und Infrastrukturen in Gewerbe- und Industriegebieten. Ziel ist es, den Ressourceneinsatz und den Klimaschutz über den gesamten Lebenszyklus hinweg systematisch zu verbessern.

Zu den Projektpartnern gehören die Faktor X Agentur der Entwicklungsgesellschaft indeland, die Fachhochschule des Mittelstands, das Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe (ANTS-Institut) an der RWTH Aachen, das Wuppertal Institut, die ResScore GmbH, die Gemeinde Inden sowie die Stadt Eschweiler. Das Projekt KREGI wird durch das STARK-Programm des Bundes gefördert. Es fördert Projekte, die den Transformationsprozess zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen unterstützen. Die Projektlaufzeit erstreckt sich von Oktober 2023 bis Oktober 2027.